20. Dezember
 

Wie kann ich mir sicher sein, dass Jesus wirklich auferstanden ist?

Leider gibt es keine 100-prozentige Sicherheit oder einen Beweis darüber, ob Jesus wirklich auferstanden ist. Wenn es diesen Beweis gäbe, dann wäre diese Frage auch keine Frage des Glaubens. Letztlich werde ich also nicht um diesen Sprung herumkommen, durch den ich mich vertrauensvoll in die Arme Gottes fallen lasse, und dann wie der zweifelnde Apostel Thomas sagen: „Ja, ich glaube, mein Herr und mein Gott. Hilf meinem Unglauben“ (vgl. Joh 20,25-28). Dieses persönliche Glaubenszeugnis Gott gegenüber wird mir niemand abnehmen können. Diesen Schritt muss ich schon selbst gehen. Ich darf allerdings ebenso wie dieser zweifelnde Thomas darauf vertrauen, dass Jesus mir meine Zweifel nicht Übel nimmt, sondern dafür volles Verständnis hat.
Dennoch gibt es eine Fülle an Spuren und Hinweisen, die Tod und Auferstehung Jesu hinterlassen haben, die uns helfen können, zu diesem Vertrauen zu kommen, auch wenn wir keine Gelegenheit dazu haben, mit unseren Händen die Wundmale Jesu zu berühren. Das eine ist die Wirkung, die der Tod und die Auferstehung Jesu ausgelöst haben, eine Wirkung, die die Welt von Grund auf veränderte, so sehr, dass sich sogar die Zeit danach richtet. 2000 Jahre lang hält diese Wirkung nun schon an und sie lebt weiter. Was in einem kleinen, unbedeutenden Land begann, ist heute auf dem ganzen Erdkreis lebendig. Es gibt keinen Winkel auf dieser Welt, in der die Botschaft der Auferstehung Jesu nicht lebt. Eine solche Wirkung muss eine Ursache haben, die etwas Besonderes darstellt – und dieses Besondere nennen wir Auferstehung, den Sieg Jesu über Sünde und Tod. Ungezählte Menschen sind für diesen Glauben in den Tod gegangen oder haben ihr ganzes Leben danach ausgerichtet. Das geschieht heute noch, wo Menschen eine Menge tun, weil sie eben an die Auferstehung glauben. Das Zeugnis dieser Menschen spricht ebenso dafür, dass an der Auferstehung etwas dran sein muss.
Solche Spuren und Hinweise können mir Sicherheit für meinen eigenen Glauben geben, die Entscheidung aber, daran zu glauben, dass Jesus wirklich auferstanden ist, muss ich selbst treffen. Die kann mir niemand abnehmen, auch nicht der beste Beweis oder das beste Zeugnis. Ich kann mich allerdings anstecken lassen von den Glaubenszeugnissen der anderen, so wie sich die Jünger auch untereinander angesteckt haben.

Franz von Sales:

„Mit welchem Jubel aber, o Gott, mit welcher Fröhlichkeit und Freude wurde die Schar der Apostel erfüllt, als sie die heilige Menschheit des Erlösers nach der Auferstehung in ihre Mitte zurückkehren sahen.“ (DASal 9,52; OEA VII,166).

Fragen zum Nachdenken:

• Welche Hinweise gibt es für die Wahrheit der Auferstehung Jesu?
• Habe ich Schwierigkeiten, an die Auferstehung zu glauben und warum?
• Kenne ich Menschen, die für den Glauben an die Auferstehung gestorben sind oder ihr Leben ganz danach ausrichten?

Ein Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus – er ist wahrhaft auferstanden.

P. Herbert Winklehner OSFS