13. Dezember
 

Ist es sinnvoll, ein Baby zu taufen?

Was bedeutet die Taufe? Sie ist die Aufnahme in die Gemeinschaft der Christen. Sie sagt mir also: Du bist in deinem Leben nicht allein. Ich werde der Obhut und Geborgenheit Gottes anvertraut. Das heißt: Gott sorgt sich um mich, wie ein guter Vater und eine liebende Mutter. Ich werde der Obhut einer Patin oder eines Paten anvertraut. Es gibt also jemanden außer meinen Eltern, der sich um mein Lebensglück kümmert. Ich werde mit Wasser gereinigt. Ich werde also für das Leben frisch und sauber gemacht. Ich werde mit Chrisam gesalbt. Das heißt: Gott macht mir deutlich: Du bist wertvoll und wichtig. Ich erhalte die Taufkerze, das Licht Jesu Christi, das mein Leben begleiten soll, gerade auf den dunklen Wegen. Ich erhalte ein weißes Kleid als Zeichen dafür, dass ich eine einzigartige Würde besitze. Schließlich werde ich von Gott gesegnet. Gott spricht mir damit Gutes zu und macht mir Mut. Er breitet über mich seinen Schutz.
Gemeinschaft, Glück, Geborgenheit, Schutz, Würde, Wert und Licht … all das sind Begriffe, die mit der Taufe in Verbindung gebracht werden. Wenn ich wirklich möchte, dass meinem Kind all diese Dinge geschenkt werden, dann verstehe ich nicht, warum es überhaupt jemanden gibt, der sein Kind nicht taufen lassen will. Es ist also durchaus sinnvoll, ein Baby taufen zu lassen, auch wenn wir natürlich wissen, dass Gott sich auch um nicht getaufte Babys wie ein guter Vater und eine liebende Mutter sorgt.
Bei der Taufe ist noch zu bedenken, dass jedes Sakrament nicht nur ein Geschenk ist, sondern sich damit auch eine Aufgabe verbindet. Bei der Taufe eines Kindes trifft diese Aufgabe vor allem einmal die Eltern und Paten. Ihnen ist es aufgetragen, auf dem Fundament, das die Taufe legt, aufzubauen. Das heißt, dem Kind das immer wieder zu erzählen, was es durch die Taufe erhalten hat und es in die Gemeinschaft der Christen, in die das Kind aufgenommen wurde, einzuführen.

Franz von Sales

„Am Tag meiner heiligen Taufe bin ich ein Kind Gottes geworden. Zu meinem Glück und zu meiner Heiligung wurde ich ihm geweiht und dargebracht.“ (DASal 1,61; Introduction I,20)

Fragen zum Nachdenken

• Was verbinde ich damit, dass ich getauft bin?
• Sehe ich, welch großes Geschenk die Taufe ist?
• Sehe ich auch die Aufgabe, die mit der Taufe verbunden ist?

Ein Herzensgebet durch den Tag

Es lebe Jesus, der mir meine Würde schenkt.

P. Herbert Winklehner OSFS