14. Dezember
 

Wie kann ich meine Kinder christlich erziehen?

Über Kindererziehung allgemein und über Glaubenserziehung im Besonderen sind schon zahllose Bücher geschrieben worden. Ich glaube also nicht, dass ich diese Frage hier in aller Kürze beantworten kann. Ich möchte allerdings ein Beispiel erzählen:
Ein Vater ist begeisterter Fußballfan. Seit sein Sohn laufen kann, nimmt er diesen zu jedem Heimspiel seines Vereins mit auf den Fußballplatz. Im Alter von vier Jahren kennt dieses Kind sämtliche Teamspieler und Trainer mit Namen auswendig. Der Sohn freut sich über ein erzieltes Tor, wenn sich der Vater freut, er ärgert sich über den Schiedsrichter, wenn sich der Vater ärgert – obwohl er das ganze System des Fußballspiels und die strategischen Theorien noch gar nicht durchschaut. Selbstverständlich spielt das Kind schon selbst mit dem Ball und er besitzt eine Fülle an Fanartikeln. Sehr bald wird er im Verein bei den Kleinsten mitspielen.
An diesem Beispiel können wir erkennen, dass das Entscheidende die eigene Begeisterung und das eigene gute Beispiel ist. Wenn ich meine Kinder christlich erziehen will, dann sollte ich zuerst einmal damit beginnen, selbst ein Christ mit Begeisterung zu sein und den Kindern diese Begeisterung spüren lassen. Irgendwann werden die Kinder zu fragen beginnen, dann ist es meine Aufgabe, diese Fragen ernst zu nehmen und ehrlich zu beantworten. Wichtig ist, dass die Kinder früh genug lernen, in der Pfarrgemeinde mit zu leben, damit sie weitere Menschen erleben, die vom Glauben begeistert sind.
Christliche Erziehung geht im Grunde nicht anders als jede andere Erziehung. So wie ich dem Kind beibringe, wie es richtig isst oder sich die Zähne putzt, so bringe ich ihm auch bei, wie man betet oder sich in der Kirche verhält. Wenn ich mich allerdings nicht selbst daran halte, was ich meinen Kindern beibringe, dann wird das nicht funktionieren, egal ob es sich um allgemeine oder christliche Erziehung handelt.
Wichtig ist, den Kindern so gut es eben geht vorzuleben, dass es schön, spannend und gut ist, mit Jesus unterwegs zu sein und ihm das eigene Leben anzuvertrauen.

Franz von Sales:

"Bei Kindern braucht man ein Gläschen Weisheit, ein Fass Klugheit und ein Meer von Geduld."

Fragen zum Nachdenken:

• Halte ich christliche Erziehung für sinnvoll?
• Bin ich Christ mit Begeisterung?
• Lass ich andere meine Glaubensbegeisterung spüren?

Ein Herzensgebet durch den Tag:

Es lebe Jesus, der die Kinder segnet.

P. Herbert Winklehner OSFS