10. Dezember
 

Warum können Frauen keine Priesterinnen werden?

Frauen können in der Katholischen Kirche deshalb nicht das Weihesakrament empfangen, weil es die Verantwortlichen in der Kirche einmal so festlegten. Die biblische Begründung dafür war, dass Jesus nur Männer zu Aposteln berufen hat.
Natürlich gibt es viele Gründe, dass diese Entscheidung heute geändert wird. Neben der Gleichberechtigung von Mann und Frau können dafür ebenso biblische Gründe angegeben werden: zwar nicht unter den Aposteln, jedoch im engsten Jüngerkreis Jesu waren viele Frauen, die sich nicht nur mit ganzem Herzen auf die Seite Jesu stellten, sondern im Gegensatz zu fast allen Aposteln Jesus nicht im Stich ließen und ihm bis zum Kreuz folgten.
Selbst der Apostel Paulus, der fälschlicherweise immer als jener bezichtig wird, der dazu beitrug, dass die Frauen in der Kirche zu schweigen haben, wählte Frauen aus, um manche seiner neuen Christengemeinden zu leiten. Diese Frauen taten also genau das, was heute Diakon oder Pfarrer machen. Warum sollte das also heute nicht wieder genauso sein dürfen? Der Anteil der Frauen am kirchlichen Gemeindeleben ist außerdem meistens viel höher als der der Männer. Ohne die Frauen wären die Kirchenbänke noch viel leerer als sie ohnehin schon sind.
Solche und sicher noch weitere Argumente haben in anderen christlichen Konfessionen dazu geführt, dass sie diesen Schritt der Veränderung wagten und Frauen zum Diakon-, Priester- und Bischofsamt zuließen. In der katholischen Kirche ist das bis jetzt noch nicht geschehen. Der verstorbene Papst Johannes Paul II. hat sogar geäußert, dass über dieses Thema nicht mehr diskutiert werden soll. Der gleiche Papst sprach jedoch Edith Stein selig und heilig und erklärte sie zur Patronin Europas erklärt. Und genau diese Edith Stein sprach sich nach ihrer Konversion zum Katholizismus eindeutig dafür aus, dass man zur Praxis der Urkirche, in der Frauen die Gemeindeleitung übernahmen und zum engsten Jüngerkreis Jesu zählten, zurückkehren soll. Das Kirchenrecht, so die Heilige, hinke hier eindeutig der biblischen Praxis hinterher.
Ich meine, wenn es tatsächlich der Wunsch und Wille Gottes ist, dass Frauen zum Weihesakrament zugelassen werden, dann wird dies auch der Fall sein, egal ob wir Menschen dafür oder dagegen sind.

Franz von Sales

„Die herrlichen Blüten der Jungfrauen und Frauen: weißer als Lilien in ihrer Reinheit, leuchtender als Rosen in ihrer Liebe, haben die einen mit zwölf Jahren, andere mit dreizehn, fünfzehn, zwanzig, fünfundzwanzig Jahren lieber tausendfache Qualen erduldet, als den Glauben zu verleugnen oder auch nur auf ihr frommes Leben zu verzichten. Die einen starben lieber, als ihre Jungfräulichkeit preiszugeben, andere gaben lieber ihr Leben hin, als aufzuhören, den Leidenden zu helfen, die Betrübten zu trösten, die Toten zu begraben. Gott, welchen Starkmut hat doch gerade das schwache Geschlecht oft gezeigt!“ (DASal 1,255f; Introduction V,12)

Fragen zum Nachdenken

• Was halte ich von der Zulassung der Frauen zum Weihesakrament?
• Sind Frauen in der katholischen Kirche wichtig?
• Welche Aufgaben können Frauen besonders gut übernehmen?

Ein Herzensgebet durch den Tag

Es lebe Jesus, der Frauen zu seinen engsten Jüngerinnen zählte.

P. Herbert Winklehner OSFS